Œuvres

Michel Foucault

Die Hoffräulein

( Les suivantes )

Aus dem Französischen von Ulrich Köppen

Eindringlich beschreibt der Philosoph Michel Foucault Diego Velázquez‘ berühmtes Bild Las Meninas (›Die Hoffräulein‹) von 1656: Ein Bild, das der Kunstgeschichte Rätsel aufgab. Auf den ersten Blick porträtiert es die kleine Prinzessin Margarete von Spanien in kostbarem weißem Brokat, umgeben von ihrem Hofstaat. Doch auf linker Seite mit erhobenem Pinsel und vor seiner Staffelei erkennt der aufmerksame Betrachtende den Maler selbst...

Edmond Jabès

Das Buch der Fragen

( Le livre des questions )

Aus dem Französischen von Henriette Beese

Im Buch der Fragen spielt sich die Liebesbeziehung zweier Juden, Yukel und Sarah, in einem komplex-schillernden Mosaik aus Kommentaren, Erzählpassagen, Monologen, Dialogen und Aphorismen ab. Sie kennen nur eine eindringliche Grundbedingung: Die einzig richtige Antwort auf eine Frage ist eine weitere Frage.

Julia Kristeva

Geschichten von der Liebe

( Histoires d’amour )

Aus dem Französischen von Wolfram Bayer und Dieter Hornig

»Als Psychoanalytiker weiß man, daß alle Geschichten letztlich von Liebe reden. Die Klage jener, die in meiner Gegenwart stammelnd erzählen, rührt stets von einem Mangel an Liebe. Unsere Gesellschaft verfügt über keinen Liebeskode mehr. Die großen künstlerischen Werke reden von nichts anderem als dem, was, Tag für Tag, im stillen laut wird.«

Michel Leiris

Mannesalter

( L’Âge d’homme )

Aus dem Französischen von Kurt Leonhard

»Ich bin gerade vierunddreißig Jahre alt geworden, die Hälfte des Lebens.« Wer hier spricht, ist niemand anderes als Michel Leiris selbst. Geistig und körperlich erschöpft, beginnt er mit der Arbeit an Mannesalter, Ausgangspunkt einer schonungslosen Analyse seines Lebens, die weit in Jugend und Kindheit …

Claude Lévi-Strauss

Das Ende des Totemismus

( Le Totémisme aujourd’hui )

Aus dem Französischen von Hans Naumann

Andrew Langs berühmten Bericht über den Totemismus aus dem Jahr 1911 für eine falsche Übersetzung und Verwechslung haltend, formulierte Lévi-Strauss eine grundlegende Kritik des Totemismusbegriffs: Seit mehr als 70 Jahren beschäftigten sich die Humanwissenschaften mit einer Illusion. Man müsse die Idee eines religiösen Totemismus verwerfen, ...

Henri Michaux

Ein gewisser Plume

( Plume )

Aus dem Französischen von Kurt Leonhard

Der Dreh- und Angelpunkt dieser tollkühnen Textsammlung – ein gewisser »Plume« – ist ein Meister der absurden Welterfahrung. Tut ihm sein Finger weh, wird er ihm von einem eifrigen Chirurgen amputiert. Bestellt Plume in einem Restaurant ein Gericht, das nicht auf der Karte steht, wird er in einem kafkaesken Spektakel von Polizei und Geheimdienst gejagt. …

Paul Nizan

Das Leben des Antoine B.

( Antoine Bloyé )

Aus dem Französischen von Gerda Scheffel

Antoine Bloyé ist stolz auf seine Karriere bei der Eisenbahn. Doch irgendwann beschleicht ihn ein Gefühl, das er nicht abzuschütteln vermag: Was tut er hier eigentlich? Es beginnt eine tiefe Entfremdung. Viel zu spät sieht sich Bloyé mit der Frage konfrontiert, wieviel wir aufgeben, um uns in die rotierende Maschinerie der Produktivität einzufügen.

Robert Pinget

Passacaglia

( Passacaille )

Aus dem Französischen von Gerda Scheffel

Ausgetreckt auf dem Misthaufen: ein Leichnam. Ist es ein Mann oder ein Junge? Oder nur eine umgestürzte Vogelscheuche? Ein Kind soll den Toten zwischen den Ulmen entdeckt haben, der Nachbar sucht nach ihm im Dunkeln. Nie ist die Sicht frei, klar. Der Geist des alles niederschreibenden Meisters ist fast immer in den Nebel des Rauschs gehüllt...

Francis Ponge

Im Namen der Dinge

( Le Parti pris des choses )

Aus dem Französischen von Gerd Henninger

Die Dingwelt selbst zum Sprechen bringen: Ob Kieselstein, Garnele, Schmetterling oder Auster – Ponges Maxime ist es, die Gedanken und Meinungen des Dichters hinter den Gegenständen zum Verschwinden zu bringen, um deren eigentliches Wesen sichtbar zu machen. So heißt es über die Kerze: »Manchmal entzündet sich in der Nacht eine seltsame Pflanze, deren Schein …